Fruchtfliegen

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Fruchtfliegen

Im Sommer kann man ihnen kaum entkommen, den kleinen lästigen Fliegen, die in der Obstschale herumfliegen. Mit lateinischem Namen sind diese kleinen rotäugigen Insekten auch als Drosophlidae bekannt. Die Fruchtfliegen sind eine Familie von Fliegen mit großer Vielfalt, die weltweit vorkommt. So gibt es Dutzende von Unterarten dieser Fliege. Die bekannteste Art ist die Drosophila melanogaster, oder auf Deutsch die Bananenfliege.

Spezies

Es gibt sehr viele Arten der Drosphilidae, insgesamt etwa 3.000. Zu den bekanntesten gehören die:

Bananenfliege, die “gemeine” Fruchtfliege

Es gibt viele Arten von Fruchtfliegen, aber die Bananenfliege ist bei weitem die bekannteste. Das liegt daran, dass sie in Belgien weit verbreitet ist, aber auch daran, dass die Bananenfliege häufig in Laborexperimenten verwendet wurde.

Essigfliege

Eine weitere in den Beneluxländern verbreitete Art ist die Essigfliege, die Drosophila funebris.

Suzukifruchtfliege

Diese asiatische Art, die Drosophila suzukii, war vor etwa 5 Jahren wegen der von ihr verursachten Ernteschäden in den Schlagzeilen.

Drosophila hydei und virilis

Zuletzt kann man auch der D. hydei und virilis begegnen. Wie die “gemeine” Fruchtfliege werden auch sie gerne als Nahrungsquelle für Tiere wie Eidechsen und Gottesanbeterinnen genutzt. Diese beiden Arten werden etwas größer als die gemeine Fruchtfliege.

Lebensraum der Fruchtfliege

Die Fruchtfliege ist in den tropischen Teilen Westafrikas heimisch. Von Afrika aus hat sich die Fliege auf fast allen Kontinenten ausgebreitet, mit Ausnahme der Polarregionen, wo sie nicht überleben kann. Seit etwa sechs- bis zehntausend Jahren gibt es die Bananenfliege auch in Asien und Europa. Die Fruchtfliege wurde vom Menschen auf Schiffen aus Afrika mitgebracht. Diese Fliege kann sich in isolierten Gebieten hervorragend vermehren und könnte daher leicht über den Globus wandern, solange Obst oder andere gärende organische Stoffe vorhanden sind.

Fruchtfliegen in Belgien

Da die Fruchtfliege ein so guter Überlebenskünstler ist, findet man sie auch in Belgien in Hülle und Fülle. Vor allem im Sommer, wenn es schön warm und feucht ist, kann sich die Fruchtfliege reichlich vermehren und über das ganze Land verbreiten.

Äußere Merkmale der Fruchtfliege

Die Fruchtfliege unterscheidet sich von einer normalen Fliege vor allem durch ihre Größe. Fruchtfliegen sind sehr klein, die Körperlänge beträgt etwa 2 bis 3 Millimeter. Im Durchschnitt werden die Weibchen nur wenig größer als die Männchen. Auch die langen Flügel lassen das Tier manchmal etwas länger erscheinen, als es tatsächlich ist.

Augen

Das Auffälligste an der Fruchtfliege sind die großen, roten Augen und der konvex gekrümmte Thorax. Die tiefroten Augen sind für ihren Körper relativ groß und bestehen aus Dutzenden von kleinen Unteraugen. Zwischen den Augen befinden sich mikroskopisch kleine Härchen. Mit ihren Augen kann die Fruchtfliege nur Bewegungen und wechselnde Schatten wahrnehmen.

Bruststück

Der Brustkorb der Fruchtfliege zeichnet sich dadurch aus, dass er relativ groß und konvex ist. Oben auf dem Rücken befindet sich ein kleines Schuppenschild, das sogenannte Scutellum. Der Thorax trägt außerdem dicke, schwarze Haare. Zwischen diesen befinden sich wiederum kleinere Haare.

Ähnliche Insekten

Der D. suzukii ist eine verwandte Art, die vor allem als Schadinsekt an Obstbäumen, verschiedenen Pflanzen wie Tomaten und verschiedenen Zierpflanzen bekannt ist. Es gibt etwa 3.000 Arten von Fruchtfliegen, die sich alle ähneln, aber in der Farbe sehr unterschiedlich sein können.

Lebensweise

Die Fruchtfliege kann unter fast allen Bedingungen überleben, nur in Polarregionen kommen sie nicht vor. Auch in sehr schweren Dürreperioden kommen sie schlecht zurecht. Sie können sich schnell vermehren, solange genügend Nahrung vorhanden ist. Das macht die Fruchtfliege auch ideal für die Zucht als Nahrung für Insektenfresser wie Skorpione oder kleine Eidechsen.

Was frisst die Fruchtfliege

Wie der Name schon sagt, ernähren sich Fruchtfliegen hauptsächlich von Obst. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus gärenden Flüssigkeiten und verrottendem Obst. Die Larven der Fruchtfliege ernähren sich von Bakterien und Pilzen. Unter bestimmten Umständen zeigt die Fruchtfliege auch kannibalistisches Verhalten und frisst ihre eigenen Artgenossen.

Feinde der Fruchtfliege

Da die Fruchtfliege so klein ist, hat sie viele natürliche Feinde. Eine ganze Reihe von Insektenfressern hat die Fruchtfliege auf ihrer Speisekarte. Dazu gehören Spinnen, fleischfressende Käfer und größere, räuberische Fliegen. Aber auch eine Katze zum Beispiel kann die Fruchtfliege leicht fangen. Weil die Fruchtfliege so klein ist, steht sie praktisch überall am unteren Ende der Nahrungspyramide.

Es gibt auch spezialisierte Feinde, wie die parasitische Schildwespe. Diese Wespenart legt ein Ei in der Larve der Fruchtfliege ab. Die Larve der Wespe frisst dann die Fruchtfliegenlarve von innen auf. Aus der Haut der Fruchtfliege schlüpft dann eine junge Wespe. In diesem Fall ist die Fruchtfliegenlarve dem Untergang geweiht.

Vermehrung & Lebensspanne

Bei der Fruchtfliege suchen sich die Männchen die Weibchen. Fruchtfliegen können sich fast überall paaren, auch auf kleinem Raum. Die Fruchtfliege beginnt als Ei, durchläuft dann 3 Larvenstadien und verpuppt sich, aus denen schließlich die erwachsene Fliege schlüpft. Dieser Prozess dauert etwa 2 Wochen. Innerhalb einer Woche kann sich diese junge Fliege wieder fortpflanzen.

In Gefangenschaft kann eine Fruchtfliege bis zu 4 Monate alt werden, in freier Wildbahn wird dieses Alter nie erreicht. Befinden sich sehr viele Fliegen an einem Ort, werden die Fliegen bei der Paarung und Eiablage ständig gestört. Die Weibchen werden unruhig und legen dann weniger Eier. Auch die Fliegen ruhen sich zwischendurch weniger aus, so dass die Fliegen eine Lebenserwartung von nur 2 Wochen haben.

Lästigkeit und Krankheiten

Es ist sicher nicht hygienisch, all diese Fruchtfliegen in der Küche zu sehen. Zum Glück ist die Fruchtfliege ansonsten für den Menschen harmlos. Sie sind meist lästig, aber nicht gefährlich. Außerdem sind Fruchtfliegen Vegetarier, so dass sie auch nicht versehentlich Bakterien von Mensch zu Mensch oder von (rohem) Fleisch zu Mensch übertragen können.

Für Unternehmen ist die Fruchtfliege ebenfalls ein Ärgernis. Sie ist in landwirtschaftlichen Betrieben anzutreffen, in denen obst- oder hefehaltige Produkte verarbeitet oder gelagert werden. Daher trifft man die Fruchtfliege häufig in der Nähe von Komposthaufen, Gastronomiebetrieben, Brauereien und Einzelhandelsgeschäften wie Gemüsehändlern und Supermärkten an. Es versteht sich von selbst, dass man lieber keine Fruchtfliegen im Supermarkt herumfliegen haben möchte, denn dann wird niemand das Obst kaufen.

Fruchtfliegenbekämpfung

Die Bekämpfung der Fliegen kann manchmal schwierig sein, vor allem bei warmem Wetter können sie sich blitzschnell vermehren. Bei Fruchtfliegen ist Vorbeugen besser als Heilen. Mit anderen Worten: Werfen Sie verfaulendes Obst so schnell wie möglich weg, halten Sie Ihre Abfallbehälter dicht geschlossen, lassen Sie Geschirr nicht zu lange auf dem Tisch stehen und lassen Sie Obst und Gemüse nicht in der Küche nachreifen. Wenn Sie es doch tun, achten Sie darauf, dass Sie es gut mit Folie abdecken.
Haben Sie sie trotzdem im Haus? Dann können Sie eine Falle basteln, um sie anzulocken. Nehmen Sie eine Schüssel oder einen Behälter, in den Sie etwas legen, das sie gerne mögen, z. B. eine überreife Banane. Über die Schüssel spannen Sie eine Folie mit einem kleinen Loch. Die Tiere kommen durch das Loch in die Schüssel, aber wenn sie einmal drin sind, können sie nicht mehr zurück.

Was auch funktioniert, ist, einen Behälter mit Essig aufzustellen. Geben Sie den Essig in eine Schüssel zusammen mit einer Pumpe mit Seifenwasser/Spülmittel. Die Fliegen werden den Essig trinken wollen, werden aber durch das Reinigungsmittel getötet.